Eine Tagestour zum entspannen und genießen. 62 Km mit Fahrrad und eBike am ostfriesischen Wattenmeer.
Norddeich – Dornumeriel – Dornum – Hage – Norden – Norddeich
direkt an der Touristeninformation in Norddeich, beginnt diese 62Km Fahrradtour entlang des ostfriesischen Wattenmeers. Wer mit dem Auto anreist kann sein Fahrzeug am Parkplatz gegenüber dem Ocean Wave abstellen. Bahnreisende steigen am Bahnhof Norddeich Mole in die Tour ein und erleben den ersten Abschnitt bis zum Hafen Norddeich zum Ende der Tour. Neben der Touristeninformation besteht die Möglichkeit die Norddeicher Seehundstation zu besuchen und ehr über Seehunde und das Leben im Watt zu erfahren.
entlang des Dörper Weges führt die Route am „Seestern“ vorbei zum Deich. An der Treppe zum Deich zeigen Marken die Hochwasserstände der letzten Jahrzehnte an. Sie vermitteln ein erstes Gefühl über die unbändige Kraft der Nordsee. Es geht nach rechts. Zumindest der Fahrtrichtung halber. Politische Ausrichtungen dieser Art sind nicht diskussionswürdig. Auch wenn historische Aspekte in dieser Tor durchaus interessant sind, lohnt es sich nicht Geschichte zu wiederholen.
In Höhe der Dr. Becker Klinik, einer REHA Einrichtung für orthopädische- wie psychosomatische Erkrankungen mit durchaus positivem Ruf, bietet sich die Möglichkeit den Deich mit dem Rad zu queren, um dort in selbiger Fahrtrichtung das Haus des Gastes zu erreichen. Wer mag kann von hier aus ein kurzes Stück zu Fuß bis zur Wasserkante gehen. Radfahren ist in diesem Bereich nicht gestattet.
führt der Weg zum Norddeicher Hafen mit seinen Fährmöglichkeiten zu den Inseln Juist und Norderney und zum internationalen Bahnverkehr der Deutschen Bahn. Hier, am Bahnhof Norddeich Mole steigen Bahnreisende mit in die Tour ein. Ein klassisches Fotomotiv findet sich Im Hafenbereich jenseits der Bahnschienen. Wenn sie nicht auf Fahrt sind liegen die teils alten Krabbenkutter aus Holz und Stahl, wie eine Perlenschnur, in einer Reihe im Hafenbecken, während so manch luxuriöse Jacht die Blicke auf sich zieht. Ein kleines Stück weiter hat man oftmals das Glück diese Schiffe, zu Wartungszwecken, auf dem Trockenen zu sehen.
Oder zumindest hinter einem der vielen Stahltore, welche die Deichabschnitte für die Schafe voneinander trennen. Und auch nur für diejenigen, die ein Stück weit an der Wasserkante radeln wollen. Kurz hinter dem Hafen besteht die Möglichkeit über einen schmalen Pfad die Seeseite zu verlassen und unterhalb des Deiches auf der Landseite zu fahren. Die Routen verlaufen parallel und treffen sich ein Stück weiter, in Höhe Hilgenriedersiel, wieder. Je nach Windrichtung fährt es sich hier, oder da windgeschützter. Wie im realen Leben, eine Entscheidung nach persönlichen Vorlieben und aktuellen Befindlichkeiten. Wer Salzwiesen und möglicherweise das Rauschen des Meeres, erleben möchte sollte die Seeseite wählen. Auch wenn der Wind von Vorne kommt, ein Stück gegen den Wind geht immer, oder? Von den Anziehungskräften der Sonne und des Mondes bewegt ist Wasser da, oder nicht. Da dies nicht ganz gleichmässig erfolgt helfen Gezeitentabellen hier weiter.
ist ein historischen Überbleibsel aus Zeiten als Deichpflege und Küstenschutz noch in Händen der Großgrundbesitzer und damit in deren Aufgabenbereich viel. Der rote Pfahl zeigt die Grenzen zwischen den Pflegebereichen der Deichabschnitte. Die Hochwassermarken am Anfang der Tour vermittelten bereits eindeutig, das Hochwasserschutz dringend notwendig ist. Verheerende Sturmfluten haben ihre Spuren bis weit ins Landesinnere hinterlassen. Sie haben Deichbau wie Küstenschutz nachhaltig verändert. Die Grasbereiche der Deiche sollten ausschliesslich von vierbeinigen Schafen genutzt werden. Sie halten das Gras kurz und verdichten den Deich ohne dabei Löcher zu hinterlassen. Schafe in Ostfriesland sind Deichpflege und Küstenschutz zugleich. Mehr über Schafe kann in vielen Schäfereien, oder über die Website der Schaffreunde erfahren werden. Den roten Pfahl kann man bei der Weiterfahrt oben auf dem Deich entdecken. An ihm geht es vorbei, weiter Richtung Hilgenriedersiel.
Während man Norderney klar erkennen kann nimmt der Weg am Deich ein abruptes Ende. Zum Schutz von Tier und Vegetation kann ein Teilstück zwischen Norddeich und Neuharlingersiel nicht direkt an der Wasserkante befahren werden. Der Weg führt über den Deich und auf Landseite weiter. Wie Oelpumpen in verschiedenen Staaten der USA, verzieren hier Windräder den Horizont.
Ob sie die Landschaft wirklich verschönern, dem Naturschutz dienen und den gewünschten Effekt bieten? Ich denke eher es ist das neue „ostfriesische Oel“, welches, staatlich befürwortet, so manchen in Goldgräberstimmung versetzt.
bietet diese Radtour mehr als ausreichend. Immer wieder finden sich Bänke, teilweise mit Tischen und laden zur Rast ein. Es macht Sinn eine kleine Verpflegungsration, zumindest aber Getränke, mit auf den Weg zu nehmen. Im Sommer sorgt dies für eine kleine Erfrischung und gleich den Flüssigkeitshaushalt aus. Zudem bietet die Landschaft ausreichend Gelegenheiten zum Staunen, betrachten und verweilen. Während der weiteren Route kreuzt die Tour in den Weg zum Hafen Neßmersiel. Wattwanderungen nach Norderney beginnen hier ebenso wie die Überfahrt mit der Fähre nach Baltrum.
zumindest ein kurzes Stück. Gut, nicht ganz. Eine leichte Steigung fordert uns heraus den Deich zu erklimmen. Als Gegenleistung bietet sie freien Ausblick auf Strand, Hafen und Schöpfwerk von Dornumersiel. Diese Schöpfwerke dienen der Entwässerung des Landes. Mit ihnen wird Wasser aus den Sielen in die Nordsee gepumpt, welches sich z.B. durch Niederschläge hinterm Deich ansammelt. Gäbe es sie nicht würden weite Teile des Binnenlandes schlichtweg absaufen. Nach knapp 28 Kilometern bietet sich Gelegenheit sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Direkt am Hafen lädt das Fischgeschäft Rinjes zu örtlichen Spezialitäten bei reichlich gefüllten Tellern ein.
führt die Route ins Landesinnere und läutet zugleich den Rückweg ein. Vorbei an verschiedenen Ferienhöfen führt die Route durch Westeraccum nach Dornum. Wer sich noch nicht so wirklich wieder auf den Rückweg machen will sollte auf einer der vielen Bänke am Wegesrand Platz nehmen und freilenzen. Kennst Du nicht? Dann nimm Dir erst recht ein wenig Zeit. Teetied & Rosinenbrot helfen weiter. Dieser herrliche Podcast von Marlene aus Dornum wird Dir die Fahrzeit verkürzen und Dich zum schmunzeln bringen. Mit Knopf im Ohr und Handy am Bike ist Dornum, die kleinste Einheitsgemeinde auf dem Festland von Aurich, schnell erreicht. Es lohnt sich der Bartholomäus Kirche, deren Orgel zum herausragenden kulturellen Besitz der Gemeinde zählt, ein wenig Zeit zu widmen. Weiterhin ist im Bereich der Gemeinde die älteste Windmühle Ostfrieslands zu finden.
geht es über ausgedehnte Feldwege Richtung Lütetsburg. Das diese landschaftlich herrlichen Wege ganz nah an den „Ostfriesischen Oeltürmen“ vorbeiführen eröffnet die Chance der näheren Wahrnehmung. Gut, schön sind sie wirklich nicht, aber das ist ja Geschmacksache. Bist Du schon einmal nah an solch einem Windrad vorbei gefahren, oder hattest die Chance fast daneben stehen zu bleiben? Ein Hochgenuss klingt für mich jedenfalls anders als eine Melodie welche diese technischen Bauwerke von sich geben. Ich frage mich wie Menschen in ihren Häusern in unmittelbarer Nähe wohl schlafen und ihre Freizeit verbringen? Drehen die nicht irgendwann selbst am Rad? Fast bi ich im Begriff zu glauben das wenn wir alle weniger Strom verbrauchen würden diese Menschen ein ruhigeres Leben hätten. Doch vielleicht irre ich mich ja und weniger ist doch nicht immer mehr? Die Landschaft jedenfalls ietet ansonsten puren Mehrwert, verzaubert mit ihren vielen kleinen Gelegenheiten genauer hinzuschauen und entschleunigt enorm. Das gleichmässige, fast monotone Pedalieren erledigt den Rest. Ein kurzes Stück wird die Aufmerksamkeit dann doch wieder gefordert. Über gut ausgebaute Radwege gelangen wir entlang der Strasse über den Ort Hage zu einem weiteren Ort der Ruhe.
Und das gleich auf vielfältige Art und Weise. Der ausgedehnte Schlosspark lädt zum Verweilen und Staunen ein. Gerade während der Rhododendronblüte weiß man kaum wohin man zuerst schauen soll. Mit den vielen Brücken, versteckten Sitzgelegenheiten und Nischen ist der Park eine pure Augenweide. In ihm finden während des Jahres die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt. Ein anderer Ort der Ruhe befindet sich in einem Teilstück der Parkanlage. Wer über sein Ableben mitsamt dem Verbleib seiner sterblich Überreste nachdenkt findet die Möglichkeit sich im parkeigenen Friedwald ein wenig umzusehen. Doch bleiben wir noch ein wenig im Leben und geniessen zusammen mit einen Cappucciono ein Stückchen hausgemachte Haselnusstorte im angrenzenden Caffee bevor wir uns auf das letzte Teilstück der Tour begeben.
und auch immer geradeaus führt der Radweg entlang der Strasse. Ein wirklich kleines Teilstück verläuft entlang der vielbefahrenen Umgehung nach Norddeich, bevor der Weg links, vorbei am Norder Krankenhaus zum Marktplatz Norden führt. Wer noch Lust verspürt sollte sich die Zeit nehmen die Ludgeri Kirche anzuschauen. Das romanisch-gotische Bauwerk ist der größte erhaltene mittelalterliche Sakralbau Ostfrieslands. Der romanische Glockenturm steht, durch eine Strasse getrennt, einzeln am Marktplatz gegenüber. Vier mal am Tag erklingen Glockenspiele aus den verschiedenen Kirchenjahreszeiten.
lohnt sich ein Blick über den Marktplatz. Auf der, von der Kirche aus, gegenüberliegenden Seite fällt der Blick auf ein Gebäudeensemble, gebaut im Renaissancestil um 1600. Seine drei gleichen Giebel verliehen dem Bürgerhaus den Namen Dree Süsters, auch bekannt als „Drei Schwestern Norden“. Wiederum gegenüber, hinter dem Marktpavillion, in welchem der bekannte Krimiautor Klaus-Peter Wolf eine Ausstellung hat, befindet sich ein kleiner Kiosk. Da der Weg weiter nach Norddeich an seiner Seite vorbei führt, lohnt es sich anzuhalten um sich voller Genuss alten Zeiten hinzugeben. Wann konntest Du das letzte mal am Kioskfenster „Lakritze und Schaumherzen für einen Euro“ bitte kaufen? Mein Erinnerungsvermögen hakt gerade ein wenig. Waren das nicht 50 Pfennig? Wie schnell die Zeit vergeht, seltsam irgendwie. Mir kommt es vor als wäre es gerade eben erst gewesen.
jedenfalls hält uns, während wir die Ludgeri Kirche umrunden, die Zeit noch ein wenig fest. Auf deren Rückseite heisst es abbiegen um abseits der Hauptstrasse Norddeich zu erreichen. Über Kopfsteinplaster, aus vergangen Tagen mit eine besseren Haltbarkeit als manch geteerte Strasse, halten wir uns parallel zur Hauptstrasse entlang diverser Alleen. An deren Ende gelangen wir mit einem Hakenschlag über die Hauptstrasse auf einen Feldweg entlang der Bahntrasse. Ein Stück Natur noch, bevor wir den Weg nach links verlassen um kurz darauf nochmals links abzubiegen. An der einzigen Tankstelle in Norddeich wechseln wir die Strassenseite und biegen nach rechts ab um der Nordlandstrasse bis zum Ocean Wave zu folgen. Ein Stück weiter, an der Touristinfo begann die Route. Nun soll sie nach ca. 60 Kilometern auch hier enden. Möglichkeiten zur Stärkung finden sich in Norddeich genug. Vielleicht ist es aber auch die Aussicht auf etwas Kühles mit Meerblick auf der Seetereasse des HDG (Haus des Gastes), an welchem wir ja bereits heute Morgen vorbei geradelt sind? Wie dem auch sei. Ich hoffe die Tour war eine kleine Inspiration für Euch mit jeder Menge Spaß und Einblicken in diese herrliche Region.
Autor: Andreas Worm
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Montag – Samstag : 09:00 – 18:00 Uhr
Sonn- & Feiertage : 09:00 – 13:00 Uhr
Montag – Freitag: 09:00 – 18:00 Uhr
Samstag: 09:00 – 15:00 Uhr
